BILDUNG IN BEVERUNGEN
WILLKOMMEN IM WESERBERGLAND

Bildungsarbeit in stürmischen Zeiten

Gut aufgestellt, praxisnah und in Bewegung


Wo stehen wir eigentlich in unserer gewerkschaftlichen Bildungsarbeit? Was haben wir erreicht und wie wollen wir uns weiterentwickeln? Ca, 150 Kolleginnen und Kollegen aus der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Bildungsarbeit der IG Metall trafen sich im März in Frankfurt/Main mit profilierten Gästen als inhaltliche Impulsgeber. Alle Vorträge wurden live im Netz übertragen.

"Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts!"

Mit diesem Willi-Brandt-Zitat eröffnete Irene Schulz die Tagung ihre Einleitung zu den aktuellen politischen Rahmenbedingungen: Politik im Krisenmodus: Corona, Ukrainekrieg, Energiekrise und Inflation, Digitalisierung und Transformation, Klimakrise, unterbrochene Lieferketten und Fachkräftemangel - der Markt allein kann das nicht richten. Global gefragt sind (Sozial-)Staat, Politik und Gesellschaft, sowie damit auch wir als Gewerkschaft. Eine Herausforderung an die gesamte Organisation und auch für die letzten Tarifrunden, in der die IG Metall erfolgreich auf Mobilisierung und gesellschaftlichen Zusammenhalt setzte: "Zusammenstehen und die Spaltungsstrategien der Unternehmer durchkreuzen, das ist unsere Antwort!"

"Fairwandel braucht starke Mitbestimmung und mehr Tarifbindung"

Dazu Irene Schulz, im Vorstand der IG Metall zuständig auch für die gewerkschaftliche Bildungsarbeit: "Wir wollen und müssen uns einmischen und mehr wirtschaftlichen sowie politischen Einfluss nehmen. Dafür ist unsere gemeinsame Bildungsarbeit existenziell." Mit rund 100.000 Teilnehmenden pro Jahr ist die IG Metall eine der größten und zudem handlungsorientierten Weiterbildungsanbieter im Lande.

"Unsere Bildungsarbeit - gut aufgestellt, praxisnah und in Bewegung"

Ein Blick auf die letzten drei Jahre zeigt: In enger Zusammenarbeit mit allen Bildungszentren und IGM Bezirken stellten wir uns - den Corona-Bestimmungen trotzend - und entwickelten neue, digitale Angebote. Dabei wurde mit neuen Formaten und Themen experimentiert und ist es gelungen, auch ganz neue Teilnehmerkreise zu erschließen: jünger und weiblicher. Man ist sich einig: Neben den unentbehrlichen Präsenzveranstaltungen unserer Bildungsarbeit wollen wir auch künftig diese digitalen Angebote weiter entwickeln und ausbauen. Unter dem Motto: "Vernetzt denken, handeln, lernen!" entstand bereits ein digitaler Bildungsplaner, wird derzeit die Einführung der Bildungsplattform Moodle betrieben und soll eine einheitliche Bildungswebsite entstehen.

Unsere Ziele - handlungsorientiert nach vorne schauen

Die gewerkschaftliche Bildungsarbeit der IG Metall verfolgt dabei konkrete Aufgaben. Derzeit im Fokus:

  • die Qualifizierung unserer Vertrauensleute - mit stärker regional ausgerichteten Angeboten vor Ort und im Betrieb (Stichworte: VL-Compact und Bildungsblitz)


  • ein guter Start in die betriebliche Praxis für unsere in 2022 frisch gewählten Betriebsräte; davon sind 40 % ganz neu gewählt, 28 % noch nicht in der IG Metall organisiert und 38 % unter 45 Jahre alt. Positiv: mehr Frauen wurden an die Spitze
 gewählt

  • eine Aufwertung der gesellschaftspolitischen Bildung: denn Demokratie muss gestärkt werden und gesellschaftliche Vielfalt auf Augenhöhe in Dialog kommen


  • Wichtig: die Umsetzung der Ergebnisse unseres Projekts "IG Metall vom Betrieb aus denken" im Interesse einerkompetenten, beteiligungsorientierten und konfliktfähigen IG Metall in Zeiten der Transformation

Die zentralen Aufgaben der Bildungsarbeit umriss Irene Schulz in sechs Punkten: 1. Mehr projektbezogene Bildungsarbeit ausbauen 2. Unterstützung bei der Team-, Strategie-und Zielbildentwicklung unserer Mitbestimmungsgremien 3. Eine Bildungsoffensive für unsere Kernkompetenz Tarif, 4. Mehr Aktive und Kampagnenfähigkeit in den Betrieben 5. Nachwuchsförderung und Handlungskompetenz im Umgang mit zeitgemäßen Bildungsformaten für haupt- und ehrenamtlichen Referent*innen. 6. Die Aufwertung der gesellschaftspolitischen (Jugend-)Bildung.

Unsere Bildungsarbeit will zeitgemäße Diskussionsräume bieten, die Identifikation schaffen und gute Ideen nach vorne bringen. Und bweglich bleiben! Die Praxis gerade in diesem Jahr und der Gewerkschaftstag der IG Metall im Herbst werden dafür weitere Weichen stellen.

Den Beitrag von Irene Schulz als Video und die Impulsreferate unserer Gäste finden sich auf als Aufzeichnung im Netz https://www.youtube.com/watch?v=fPHJdb58waQ