BILDUNG IN BEVERUNGEN
WILLKOMMEN IM WESERBERGLAND

Ein Solidaritätsbesuch bei den Streikenden

"Keine Angst vor weißen Mäusen" bei HIRO Lift

Vorschau

Auch wir aus Beverungen übten Solidarität mit den Streikenden von HIRO Lift in Bielefeld. Denn der Eigentümer der Firma scheint seit einiger Zeit nur noch weiße Mäuse zu sehen: er drückt sich vor Verhandlungen und ist für die Belegschaft und ihre Belange schlicht nicht erreichbar. Die Kolleginnen und Kollegen sind seit letzter Woche Montag im Streik; denn Arbeitsbedingungen und Bezahlung sind weit schlechter als branchenüblich.

Aktive Streik-Unterstützung aus Beverungen
Das war der Anlass für 18 Teilnehmende aus unserem Seminar "Arbeitswelt und Demokratie" nach Bielefeld zu fahren, um den Streik bei HIRO Lift mit kreativen Aktionen zu unterstützen. Zudem ein gutes "Praxis-Modul" für das Seminar zum Thema betriebliche Mitbestimmung und Selbstbewusstsein in eigener Sache.

Schnell wurden am Abend vorher ein Solidaritätstransparent gemalt, Buttons gedruckt, Unterschriften der Teilnehmenden aus allen Seminaren im Bildungszentrum gesammelt, ein Solidaritätsschreiben verfasst, Streikwesten mit Sprichwörtern beschrieben und ein Topf mit essbaren, weißen Schaumäusen beschriftet: "Keine Angst vor weißen Mäusen!". Eine aktive Teilnehmerin am Morgen:

"Als klar war, was wir vor haben, qualmten uns allen bei den Vorbereitungen ganz schön die Sohlen und die Köpfe. Doch, alle haben mitgemacht – und morgens waren wir startklar für unsere Aktion!"

In Bielefeld wurden die Unterstützer*innen von den Streikenden mit viel Applaus, Tröten und Trillerpfeifen laut begrüßt. Die Laune unter den Streikende war gut; tolle Gespräche wurden geführt, Fotos geschossen, Selfies und solidarische Bekundungen ausgetauscht; auch für gutes Essen und Musik war gesorgt. Gute Bedingungen also um den Streik einige Zeit durchhalten zu können und zu beweisen, wer hier am längeren Hebel sitzt.

Rückhalt stärkt im Streik das Durchhaltevermögen!
Dazu einer der Streikenden: "Der Geschäftsführer ist Multimillionär, so ein Jung-Spund, der noch nicht weiß, wie die Welt funktioniert. Der interessiert sich gar nicht für uns."

Umso wichtiger, dass von vielen Menschen Solidarität gezeigt wird. Und das passiert grade auf vielfältige Weise und von allen Seiten::

  • So hat die Fangruppe des ortsansässigen Fußballvereins Arminia Bielefeld beim letzten Spiel ein Solidaritäts-Transparent auf der Tribüne gezeigt;

  • Vertrauensleute von Dürkop Adler und Gestamp kamen bei den Streikenden persönlich vorbei;

  • zwei Wände mit Solidaritätsschreiben hängen schon voll

  • Prominente Politiker Metaller*innen schauten vorbei und sprachen mit den Streikenden.

In der Nachbetrachtung zu der Aktion sagt eine Teilnehmerin des Seminars: "Es ist erschreckend, dass es in der heutigen Zeit noch immer solche Verhältnisse gibt. Wo bleibt denn da die Demokratie? " Die Gemeinschaft und den Zusammenhalt bei einem Streik selbst zu erleben und ein Teil davon zu sein, das war für das Seminar toll und lehrreich: "Mir ist bei unserem Besuch richtig bewusst geworden, dass eben nichts selbstverständlich ist. Und höchsten Respekt habe ich vor den Streikenden; dem Mut und dem Selbstbewusstsein, das sie beweisen."