BILDUNG IN BEVERUNGEN
WILLKOMMEN IM WESERBERGLAND

Internationaler Austausch

Von Beverungen auf nach Buenos Aires...

Vorschau

Eine außergewöhnlich weite Reise nahm unser Kollege Matthias Ebenau in der Nachosterwoche auf sich: auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung und eines deutsch-argentinischen Verbundes von Universitäten nahm er in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires an einer Konferenz über den verbreiteten Raubbau an natürlichen Ressourcen in Lateinamerika statt (31.03./01.04.).

Mathias – in Beverungen als Bildungsreferent für die Themen Betriebswirtschaft und politische Ökonomie sowie internationale Gewerkschaftspolitik zuständig – hatte dabei auch Gelegenheit, einen eigenen Vortrag über das argentinische Agrobusiness zu halten. Dabei stellte er sich sich auch den kritischen Fragen der Diskussionsrunde..

Eine hochrangig besetzte Tagung in Buenos Aires...
Beteiligt waren an der Debatte argentinischer Wissenschaftler und mehrere hochrangigee Politiker(nnen), darunter der ecuadorianische Superintendent für Marktkontrolle, Pedro Paez Pérez, Senator Rubén Giustiniani und Mariana González, bis Dezember 2015 Industriestaatssekretärin der progressiven Kirchner-Regierung in Argentinien. Die schwierigste Frage aus der Runde für den Metaller: Wie stehen deutsche Industriegewerkschaften dazu, dass auch die deutschen Industrien direkt von der oftmals weder sozial noch ökologisch nachhaltigen Ausbeutung natürlicher Ressourcen in den Ländern des Globalen Südens profitieren, beispielsweise in Form billiger Preise?

...und kritische Fragen an die IG Metall aus Lateinamerika
Dazu unser Kollege: „Gewerkschaften wie die IG Metall stecken hier in einem gewissen Dilemma: einerseits sind wir – Hauptamtliche, betrieblich Aktive und Mitglieder – uns der Probleme sehr bewusst und treten gemeinsam mit unseren Partnern im Süden für bessere Bedingungen in den betreffenden Ländern und eine gerechtere Welthandelsordnung ein. Andererseits könnten kurzfristig tatsächlich Arbeitsplätze unserer KollegInnen in Gefahr geraten, wenn einige der radikaleren Forderungen umgesetzt würden, etwa die nach einem kompletten Anbaustopp für gewisse Mineralien. Um uns aus diesem Dilemma zu befreien, müssen wir deshalb vielleicht auch ganz neue Ansätze bedenken. Ein Beispiel dafür ist die in letzter Zeit auch in der IG Metall wieder verstärkte Diskussion über die natürlichen und gesellschaftlichen Grenzen des Wirtschaftswachstums.“

Wir freuen uns sehr, dass das Bildungszentrum Beverungen Teil dieses produktiven internationalen Austauschs über die Grenzen von Wissenschaft, Politik und Gewerkschaft hinweg sein konnte.