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BR-Projekt »Fabrik der Zukunft«

Deutscher Betriebsrätepreis in Gold


Gratulation - "Das Projekt 'Fabrik der Zukunft' bei Hauni hat gezeigt, dass man der Ideen- und Konzeptionslosigkeit der Arbeitgeber etwas entgegensetzen kann. Das macht Mut und ist auch eine Perspektive für andere Betriebsräte!", so Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, in Bonn auf dem Deutschen BetrtiebsräteTag 2021 bei ihrer Laudatio auf die Gewinner des Betriebsrätepreises in der Kategorie Gold.

Gold für aktive Mitbestimmung im Transformationsprozess
Die Auszeichnung erhielten drei in der IG Metall organisierte Betriebsräte im Geschäftsfeld Tabak der Körber AG, namentlich der Hauni Maschinenbau GmbH und Baltic Metalltechnik GmbH, der Universelle Engineering U.N.I. GmbH sowie der Hauni Primary GmbH, für die Entwicklung des Transformationskonzeptes "Fabrik der Zukunft/HG21+".

Beschäftigung gesichert. Outsourcing und Verlagerung verhindert.
Der stetig abnehmende Tabakkonsum in Deutschland erforderte für den Betrieb im Geschäftsfeld Tabak notwendige Veränderungen. Darauf haben die Betriebsräte reagiert und es ist es gelungen, Outsourcing, Verlagerungen und drohende Teilschließungen zu verhindern. Sie setzten dabei konsequent auf Mitbestimmung und Beteiligung der Belegschaft. Den Abschluss eines Zukunftstarifvertrages, der unter anderem einen Innovationsfonds und ein neues Team zur Stärkung von Diversifikation sowie ein umfangreiches Qualifizierungskonzept vorsieht, setzten die Betriebsräte gemeinsam mit der IG Metall durch. Über 270 Arbeitsplätze konnten so erhalten werden.

Transformation kann gelingen: fair, sozial und demokratisch
Viele Unternehmen und Branchen der deutschen Industrie befinden sich in einer grundlegenden Transformation, weil sich Märkte oder gesetzliche Grundlagen ändern. Das Projekt "Fabrik der Zukunft/Hauni Weg" zeigt beispielhaft, dass solche Prozesse von uns aktiv gestaltet werden können. Dazu Christiane Benner: "Den Betriebsräten bei Hauni ist es gelungen, gemeinsam mit den Beschäftigten Alternativen zum Restrukturierungskonzept des Unternehmens zu erarbeiten. Die Beschäftigten haben ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Kreativität eingebracht. Das war aber nur mit einer großen Kraftanstrengung und im Konflikt mit dem Unternehmen möglich. Damit noch mehr Betriebsräte gemeinsam mit den Beschäftigten aktiv werden können, brauchen wir eine Runderneuerung der Mitbestimmung. Wir wollen grundlegende Reformen, nicht nur ein Facelift!"

Mitbestimmung braucht erweiterte Möglichkeiten und Rechte
Benner nahm ihre Rede zudem zum Anlass für die Forderung, dass Mitbestimmung endlich auch auf strategische unternehmerische Fragen ausgeweitet wird. Notwendig sei zudem ein generelles Mitbestimmungs- und Initiativrecht bei Ein- und Durchführung der betrieblichen Berufsbildung: "Betriebsräte brauchen bessere rechtliche Grundlagen, um Arbeitsplätze zu sichern und Einfluss auf die Geschicke des Unternehmens zu nehmen." Hier alle Gewinner*innen des Betriebsräte-Preis 2021.

Hintergrund zum Betriebsrätepreis: Der "Deutsche Betriebsräte-Preis" ist eine Initiative der renommierten Fachzeitschrift "Arbeitsrecht im Betrieb". Er zeichnet seit 2009 das Engagement und die erfolgreiche Arbeit von Betriebsräten aus, die sich nachhaltig für den Erhalt oder die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen oder die Bewältigung von Krisen in den Unternehmen einsetzen. Eine Jury aus Gewerkschaften, Wissenschaft und ausgewiesenen Praktikern trifft jedes Jahr eine Auswahl aus einer stets hohen Anzahl eingereichter Projekte. Bewerbt Euch doch auch einmal - schon jetzt für 2022.