BILDUNG IN BEVERUNGEN
WILLKOMMEN IM WESERBERGLAND

Revolution in München - Alltag und Erinnerung

Tolle Ausstellung! Kommen. Gucken. Diskutieren.


Wir freuen uns sehr bis zum 07. März eine ganz besondere Ausstellung bei uns im Hause zu präsentieren. Anlässlich des 100-jährigen Revolutionsjubiläums zeigt das Bildungszentrum Beverungen - in Kooperation mit dem Archiv der Münchner Arbeiterbewegung - eine ganz besondere Ausstellung, die hoffentlich auf viel Interesse und Gesprächsbereitschaft stößt. Ihr Titel:

"Revolution in München -
Alltag und Erinnerung"

Mit den Feiern rund um das 100-jährigen Bestehen der Weimarar Republik lenkt die deutsche Erinnerungskultur im letzten wie in diesem Jahr den Blick auf ein viel zu lange vernachlässigtes Kapitel deutscher Demokratiegeschichte. Die Kämpfe rund um die Münchener Räterepublik und das Thema Rätedemokratie. Um die Monarchie zu verjagen organisierten sich die Menschen zuhauf in Soldaten, Betriebs- und Stadttelräten. Erfahrungen, die gerade für uns als Gewerkschafter*innen nicht nur von ganz besonderem historischen Interesse sind, sondern erstaunlich aktuell.

München war die erste deutsche Landeshauptstadt, in der im November 1918 nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg Revolutionäre die Monarchie stürzten. Und die letzte, in der im Mai 1919 die Rätebewegung niedergeschlagen wurde. Die dazwischen liegenden Monate waren angefüllt mit turbulenten, teilweise kuriosen und am Ende ausgesprochen gewalttätigen Ereignissen. Viele bekannte Literaten, wie Rainer Maria Rilke, Erich Mühsam, Ernst Toller, Rosa Meyer-Leviné, Oskar Maria Graf, Klaus Mann oder Lion Feuchtwanger gingen damals mit auf die Barrikaden - vor allem aber das sogenannte einfache Volk.

Die Münchener Räterepublik -
ein Brennglas für Demokratiegeschichte

  • "Im ersten Teil der Ausstellung stehen die Lebensumstände der so genannten "einfachen Menschen" im Mittelpunkt. Ernährungs- und Wohnverhältnisse, der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und die völlig neue Demonstrationskultur werden dabei ebenso beleuchtet wie das politische Engagement der Frauen. Um das Panorama einer aufregenden und widersprüchlichen Zeit zu entfalten, reicht der Blick von der Unterhaltungskultur bis zur weitgehend vergessenen "Spanischen Grippe".

  • Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich der Erinnerung an die revolutionären Ereignisse, die im Verlauf von 100 Jahren eine erstaunliche Wandlung vollzogen hat. Die Entwicklung geht von der extrem polarisierten Erinnerungskultur der Weimarer Republik über die totalitäre Kontrolle der "Geschichtspolitik" in der NS-Zeit bis zu den sensationellen Wendungen der jüngsten Vergangenheit.

Das Gedenken an den revolutionären Ministerpräsidenten und ermordeten Kurt Eisner spiegelt diesen Wandlungsprozess in konzentrierter Form wieder: Einst als gewaltbereiter "Bolschewist" diffamiert, wurde Eisner inzwischen als Gründer des "Freistaates Bayern" durch die bayerische Staatsregierung in aller Form anerkannt. Die Ausstellung lädt dazu ein, den Spannungsbogen zwischen den historischen Vorgängen und ihrer nachträglichen Interpretation kennenzulernen."

Die Ausstellung ist ein willkommener Anlass und ein guter Ort um natürlich auch über heute zeitgemäße Formen direkter Demokratie und Mitbestimmung zu diskutieren. Kein schlechtes Thema - auch mit Blick auf die im Mai anstehenden Europawahl, drei Landtagswahlen im Osten und unsere alltäglichen Erfahrungen von Macht und Ohnmacht in Betrieb und Gesellschaft.

Wir danken dem Archiv der Münchner Arbeiterbewegung für die Erarbeitung und Bereitstellung der Ausstellung.

Hier noch eine kleine Literaturempfehlung: Volker Weidermann: Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 288 Seiten, 20,00 Euro, ISBN 978-3-462-04714-1 - Quelle: https://www.svz.de/19009796 ©2019 sowie der Flyer und das Plakat zur Ausstellung.